Der Bundesrat stimmt Erleichterungen für Corona-Geimpfte und -Genesene zu, am Samstag trat die Verordnung in Kraft. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen verkündete derweil, dass die EU bis zu 1,8 Milliarden weitere Impfdosen von Biontech und Pfizer kauft. Alle Meldungen rund um das Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.
Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 11. Mai 2021
- Auf dem schnellsten Weg zum Pieks Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter: So kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin
- Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac – Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check
Kochsalz statt Biontech verimpft: 22 Menschen aus Friesland müssen erneut zur Impfung
07.54 Uhr: 22 Menschen sollen im Kreis Friesland einen weiteren Impftermin bekommen, nachdem eine Krankenschwester ihnen nur eine Kochsalzlösung gespritzt hatte. Dies habe die Auswertung entsprechender Antikörper-Tests im Landesgesundheitsamt ergeben, berichtete der Norddeutsche Rundfunk am Dienstag.
Die Untersuchung war nötig geworden, weil die Mitarbeiterin eines Impfzentrums bei Schortens eingeräumt hatte, sechs Spritzen statt mit dem Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Ihr soll zuvor beim Anmischen ein Fläschchen mit dem Vakzin heruntergefallen sein, was sie anschließend vertuschen wollte. Nun musste deshalb der tatsächlich vorhandene Impfschutz von mehr als 100 Menschen mit Hilfe von Blutproben nachträglich überprüft werden.
In 97 Proben konnten demnach Antikörper nachgewiesen werden, hieß es. In 22 Fällen fehlten diese, so dass die betreffenden Personen jetzt am Mittwoch geimpft werden sollen. Gegen die Krankenschwester wird inzwischen wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt.
USA lassen Biontech-Pfizer-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren zu
Dienstag, 11. Mai, 06.08 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen. Die bereits bestehende Notfallzulassung zur Verabreichung ab 16 Jahren sei entsprechend angepasst und erweitert worden, teilte die FDA am Montag mit. Anfang April hatten Biontech und Pfizer einen entsprechenden Antrag bei der Behörde eingereicht.
FDA-Chefin Janet Woodcock sprach von einem wichtigen Schritt im Kampf gegen die Pandemie. "Die heutige Aktion ermöglicht es, eine jüngere Bevölkerung vor Covid-19 zu schützen, was uns der Rückkehr zu einem Gefühl der Normalität und der Beendigung der Pandemie näher bringt." Eltern und Erziehungsberechtigte könnten sicher sein, dass die Behörde alle verfügbaren Daten streng und gründlich geprüft habe. Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Illustration Eine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze.
US-Präsident Joe Biden sprach von "einer vielversprechenden Entwicklung in unserem Kampf gegen das Virus". Eltern, die ihre Kinder schützen wollten, seien diesem Ziel mit der Notfallzulassung des Präparats einen Schritt näher gekommen. Biden fügte mit Blick auf die Fortschritte bei den Impfungen hinzu: "Das Licht am Ende des Tunnels wächst, und heute wurde es ein wenig heller."
Vor den USA hatten schon Kanada und andere Länder den Impfstoff auch für 12- bis 15-Jährige freigegeben. Bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt ebenfalls ein entsprechendes Gesuch, die Prüfung könnte noch bis Anfang oder Mitte Juni dauern. In der EU darf das Mittel von Biontech/Pfizer bislang nur Menschen ab 16 Jahren gespritzt werden.
"Stimmung wird aggressiver": Impfzentren klagen über Tausende Vordrängler
18.47 Uhr: Viele Impfzentren klagen nach einem Medienbericht über Aggressivität von Impfwilligen und zunehmende Versuche, sich mit falschen Angaben eine vorzeitige Impfung zu erschleichen. Die SWR-Sendung "Report Mainz" berichtete von mehreren tausend Fällen.
Allein das Hamburger Impfzentrum meldete demnach zuletzt sogar 2000 Vordrängler in einer Woche. Um vorzeitig an einen Impftermin zu kommen, würden etwa falsche Alters- oder Berufsangaben gemacht. In München würden bis zu 350 Vordrängler in der Woche erwischt, in Saarbrücken bis zu 140. "Report Mainz" hatte bei den Impfzentren der Landeshauptstädte nachgefragt, allerdings erfassen nicht alle Zahlen zu Impfvordränglern. Bild: picture alliance/dpa Das Corona-Impfzentrum in den Hamburger Messehallen.
Der Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, Martin Helfrich, sagte der Redaktion: "Die Stimmung wird aggressiver. Den Menschen ist teilweise sehr klar, dass sie nicht berechtigt sind und trotzdem versuchen sie, sich impfen zu lassen."
"Report"-Recherchen zeigen demnach, dass die Impfbetrüger sich oft als höher priorisierte Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen oder Schwangeren ausgeben. Denn eine pflegebedürftige Person etwa kann zwei Kontaktpersonen benennen, die vorrangig geimpft werden. In einem der SWR-Redaktion bekannten Fall schafften es aber statt zwei acht junge und gesunde Leute, sich als Kontaktpersonen impfen zu lassen.
Indische Corona-Mutation breitet sich in London aus
16.40 Uhr: Wie die britische Zeitung "Daily Mail" berichtet, breitet sich die indische Corona-Mutation B.1.617 derzeit in London aus. Während am 15. April gerade mal 77 Fälle bekannt waren, seien es inzwischen 790. Die Hälfte aller Covid-Fälle in London gehen dem Bericht zufolge bereits auf die indische Mutante zurück, die gerade dabei sei, die britische Corona-Variante B.1.1.7 zu verdrängen.
Cambrige-Professor Sharon Peacock, der damit beauftragt ist, die neuen Mutationen zu untersuchen, gibt jedoch vorsichtige Entwarnung: "Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass diese Mutanten für schwerere Krankheitsverläufe sorgen. Es gibt allerdings derzeit auch noch nicht genügend Datenmaterial."
WHO prüft drei neue mögliche Covid-19-Medikamente
15.55 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat drei weitere mögliche Medikamente gegen Covid-19 in eine groß angelegte, internationale Studienreihe aufgenommen, wie das Fachblatt "Nature" berichtet. An dem neu aufgelegten sogenannten "Solidarity Trial" können Forschungsteams weltweit teilnehmen, dadurch soll die Suche nach einem Medikament gegen die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19 beschleunigt werden.
Alle Medikamente, die in diese Studienreihe aufgenommen werden, sind bereits zur Therapie anderer Erkrankungen zugelassen. Das hat dem Bericht zufolge den Vorteil, dass sie schnell in klinischen Studien eingesetzt werden können, weil sie bereits aufwendige grundlegende Tests bestanden haben.
Untersucht werden soll die Wirksamkeit folgender Medikamente gegen Covid-19: Infliximab, das zu den monoklonalen Antikörpern zählt, Imatinib, das normalerweise zur Krebstherapie eingesetzt wird, und Artesunat, das ursprünglich entwickelt wurde, um einzellige Parasiten zu bekämpfen, die Malaria verursachen.
Diese drei Wirkstoffe seien ausgewählt worden, weil kleinere Studien bereits Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit geliefert hätten und sie auch in größerem Maßstab verfügbar seien, erklärte der wissenschaftliche Direktor des norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit "John-Arne Røttingen", der auch den Lenkungsausschuss des "Solidarity Trials" leitet, gegenüber "Nature". "Wir brauchen zumindest vielversprechende Signale, dass einige der Wirkstoffe funktionieren könnten Und wir brauchen Medikamente, die wir an viele Länder liefern können."
Mann stiehlt bei eigener Impfung in Soest vorbereitete Impfspritzen
15.08 Uhr: Bei seinem eigenen Impftermin hat ein Mann in Soest offenbar noch einen Vorrat mitgehen lassen: Gesucht wird ein Dieb, der am Samstag sechs vorgefertigte Impfspritzen des Pharmaherstellers Moderna sowie zwölf zugehörige Aufkleber in einem Impfzentrum stahl, wie die Kreispolizei am Montag mitteilte. Demnach befand sich der Mann zunächst für seine eigene Impfung mit einer Mitarbeiterin in einer der dafür vorgesehenen Kabinen.
Danach habe er das Gebäude verlassen, ohne die vorgesehene Beobachtungszeit einzuhalten. Als der Diebstahl auffiel, entfernte sich der Mann den Angaben zufolge "im Laufschritt" über den Parkplatz des Impfzentrums. Die Polizei bat um Hinweise.
Berlin stellt Impfungen in Flüchtlingsheimen ein
13.52 Uhr: Die Impfungen in den Unterkünften von Flüchtlingen und Obdachlosen sind in Berlin vorerst eingestellt worden. Das teilte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales am Montag auf Anfrage mit. Dabei ist bisher der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson zum Einsatz gekommen, der in Deutschland künftig in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren genutzt werden soll. Hintergrund sind Hinweise auf mögliche Risiken. Wie es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Montag heißt, nehmen die Ministerinnen und Minister "die berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson" ernst.
Ähnlich wie bei dem Impfstoff von Astrazeneca war es sehr selten zu solchen schweren Nebenwirkungen gekommen. Die Ständige Impfkommission habe das Präparat vor diesem Hintergrund "für Personen im Alter 60+" vorgeschlagen. Die Impfkampagnen für Geflüchtete in den Unterkünften des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) und für Menschen in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe seien mit der Bekanntgabe der Stiko am Montag vorerst gestoppt worden, so die Senatsverwaltung.
"In Absprache und in Zuständigkeit der Senatsgesundheitsverwaltung suchen wir nach einer schnellen Alternative, um die Impfkampagnen in den LAF-Unterkünften und in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe zügig fortzusetzen." Die Menschen dort gehörten aufgrund ihrer Lebenssituation zu den besonders gefährdeten Gruppen.
Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) hatte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus auf Hindernisse beim Impfen von Flüchtlingen in Berlin hingewiesen. Wie in anderen Bevölkerungsgruppen gebe es zum Teil Vorbehalte gegen Impfungen, zum Teil sorgten Gerüchte und Falschinformationen unter anderem aus den sozialen Medien für Verunsicherung. Aufklärung sei dann oft nur in der Muttersprache der Flüchtlinge möglich.
Mann stiehlt bei eigener Impfung sechs vorgefertigte Spritzen
13.37 Uhr: Bei seinem eigenen Impftermin hat ein Mann in Soest offenbar noch einen Vorrat mitgehen lassen: Gesucht wird ein Dieb, der am Samstag sechs vorgefertigte Impfspritzen des Pharmaherstellers Moderna sowie zwölf zugehörige Aufkleber in einem Impfzentrum stahl, wie die Kreispolizei am Montag mitteilte. Demnach befand sich der Mann zunächst für seine eigene Impfung mit einer Mitarbeiterin in einer der dafür vorgesehenen Kabinen.
Danach habe er das Gebäude verlassen, ohne die vorgesehene Beobachtungszeit einzuhalten. Als der Diebstahl auffiel, entfernte sich der Mann den Angaben zufolge "im Laufschritt" über den Parkplatz des Impfzentrums. Die Polizei bat um Hinweise.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Alle Neuigkeiten zur Coronavirus-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online
- Neuinfektionen – Das sind die aktuellen Corona-Zahlen in Deutschland
Weitere News zum Thema Corona-Impfung finden Sie auf den nächsten Seiten.
Untergang unaufhaltsam: Weltmetropole versinkt einen halben Meter pro Jahr
glomex Untergang unaufhaltsam: Weltmetropole versinkt einen halben Meter pro Jahr
Neugieriger Wal: Beluga kommt Aquariumsbesucherin nahe
KameraOne Neugieriger Wal: Beluga kommt Aquariumsbesucherin nahe
Quelle: Den ganzen Artikel lesen